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Eine stabile Wertebasis ist der Schlüssel zum Erfolg

Aktualisiert: 9. März 2021

Dr. Markus Ebner (www.perma-lead.com) erklärt, warum manche Unternehmen Jahrzehnte überstehen, und andere nicht. Was wir aus dem derzeitigen Vorgehen der Regierung lernen können, und welche Auswirkungen transparente Entscheidungsprozesse haben.



Das was wir jetzt gerade in einem Live-Experimente erleben, an dem wir alle teilnehmen, kann man eins zu eins auf Organisationen umlegen. Wir haben gerade die Situation, dass Regierungen Entscheidungen treffen, unterschiedliche Entscheidungen treffen, wie wir mit dieser Corona Situation umgehen.


Jetzt gibt's unterschiedliche Faktoren, die hier zu berücksichtigen sind. Es gibt Gesundheitsaspekte, dann gibt's vielleicht Aspekte die haben damit zu tun welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat das, dann gibt es wiederum andere Aspekte die damit zu tun haben, akzeptiere ich, dass eine gewisse Anzahl von Menschen stirbt oder akzeptiere ich das nicht, und so weiter. Das heißt, wir haben unterschiedliche Aspekte die für die letzte Entscheidung unterschiedlich gewichtet werden. In dem Moment, wo das nicht transparent und stabil ist, zerfallen die, die mir eigentlich folgen sollen in unterschiedlichen Subgruppen, und es wird viel viel schwieriger, dieses Schiff zu steuern bis hin möglicherweise zu einer völligen Unsteuerbarkeit.


Das erleben wir jetzt auch gerade. Man sieht in unterschiedlichen Ländern, wo Menschen sagen, okay ich mache das jetzt nicht mehr mit, das ist zwar die Vorgabe aber ich mache es nur dort, wo ich überprüft werde, bis hin zu dass manche sagen, das ganze gibt's überhaupt nicht.


Die Logik hat man in Unternehmen auch, das heißt wenn ich in einem Unternehmen kein Wertesystem habe wo für die Mitarbeitenden nachvollziehbar ist wie Entscheidungen fallen und sich permanent die Bezugsgrößen verändern, je nachdem welche Person da gerade quasi am Steuer sitzt, dann werde ich immer weniger und weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die diese Entscheidungen auch mittragen, im Sinne von sich damit identifizieren.


Ich kann schon mit Kontrolle erreichen, dass Mitarbeitende das machen was ich von ihnen verlange, aber sie werden es nur solange machen solange sie kontrolliert werden und letztendlich trägt sich die Organisationskultur dann nicht von selbst.


Das was wir jetzt gerade erleben auf gesellschaftlicher Ebene oder auf staatlicher Ebene, ich glaube daraus kann man sehr viel lernen für Unternehmen. Es braucht Kommunikation, es braucht eine gemeinsame Kommunikation nach außen, es braucht eine transparente Kommunikation nach außen und, der relevante Teil, ich brauche Stabilität in der Logik wie ich Entscheidungen treffe. Somit werde ich berechenbar für die Menschen für die ich die Entscheidungen treffe. Natürlich kann ich dann Menschen oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen haben die diese Entscheidungslogik nicht so treffen würden, man kann es nie allen recht machen, nur der Punkt ist, ich bin berechenbar dadurch und ich bin einschätzbar dadurch.


In dem Moment, wo unterschiedliche Expertinnen und Experten zu unterschiedlichen Logiken kommen und die dann unterschiedlich sichtbar werden - Deutschland ist ein gutes Beispiel dafür, wo in unterschiedlichen Bundesländern andere Entscheidungen zu Maßnahmen getroffen werden oder auch wer wohin reisen darf und wer wo nicht hinreisen darf - im Unternehmen wäre das ein Stück weit so, wie ich habe keine gemeinsame Organisationskultur sondern jede Abteilungsleiterin definiert noch mal für sich selbst teilweise ganz unterschiedliche Regeln und je nachdem in welcher Abteilung man gerade ist muss man unterschiedlichen Regeln folgen bis hin zu, man weiß manchmal gar nicht was gerade gilt. Das hier z.B. zeigt auch wiederum wie wichtig eine tragfähige, stabile, berechenbare, gemeinsame Organisationskultur ist.


Es gab Forschungen zu: Was führt dazu, dass Unternehmen ganz lange bestehen?" Dazu haben sich Wissenschaftler angesehen was ist so typisch für Unternehmen die so einen Hype haben und dann irgendwann wieder verschwinden im Verhältnis zu Unternehmen, die über, und da rede ich jetzt nicht von wenigen Jahren, sondern da reden wir jetzt von vielen Jahrzehnten, die eine gewisse Beständigkeit zeigen.


Was die in ihrer Forschung zeigen, das finde ich extrem spannend war, dass ein stabiles Wertesystem das in einem Unternehmen bleibt offensichtlich einer der ganz großen Faktoren ist, die dafür sorgen dass Unternehmen auch in unterschiedlichen schwierigen Situationen gut über die Runden kommen. Was das Spannende in dieser Forschung von diesen Wissenschaftlern war - Wissenschaftler deswegen es waren nur Männer - die haben gezeigt, dass es gar nicht so relevant ist, welche Werte das sind, sondern dass der relevante Aspekte dabei ist, dass die Werte konstant bleiben, also dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf verlassen können, dass das wofür ein Unternehmen steht auch in unterschiedlichen - sage ich mal Gewitterfronten, die sich halt so im Laufe der Jahrzehnte ergeben - stabil bleiben.


Das wäre jetzt z.B. so ganz stark im Widerspruch zu was er sehr oft sehen bei rein Management geführten Unternehmen, wo es quasi gar keine Kultur gibt die stabil ist, sondern wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, jetzt bekommen wir wieder eine neue Geschäftsführerin, das heißt in zwei Monaten ist wieder alles anders. Sehr oft so eine Schaukelstuhl Mentalität entwickelt wird ... "Ok auch das geht vorbei ... einfach zu warten bis es vorbei geht ... so einmal zurück wippen und dann wieder nach vorne zu kommen, wenn das was hier gelebt wird wieder halbwegs zu einem passt!" Das erlebe ich bei gar nicht so wenigen Unternehmen, die alle paar Jahre wieder ein neues Wertesystem entwickeln an dem sie sich jetzt orientieren ... oder das was vor drei Jahren gegolten hat gilt jetzt nicht mehr, weil eine neue Geschäftsführerin ist.


Der zweite Aspekt, den ich sehr relevant finde, um das nochmal zusammenzufassen, ist eine Kulturstabilität innerhalb des Unternehmens auf das sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen können.


Das heißt, wenn ich zu einem Unternehmen gehe weil die Kultur zu mir passt und in dem Unternehmen bleibe weil die Kultur zu mir passt, dann ist es ja sehr schwierig wenn sich die Kultur alle drei Jahre ändert. Das macht ja auch etwas mit den Menschen und eine Unternehmenskultur zieht eine bestimmte Form von Menschen an. Daraus eine Stabilität zu entwickeln und diese auch zu halten, auch in schwierigen wirtschaftlichen Situationen, auch in Krisensituationen die wir jetzt auch in der Corona Situation haben, das ist der Aspekt den ein Unternehmen auszeichnet.

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